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Das Bereitschaftsfahrzeug aus Bad Harzburg hat die Drehleiter ausgefahren und bekämpft einen angenommenen Dachstuhlbrand. |
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SCHLADEN. Großalarm in der Schladener Grotjahn-Stiftung. Ein Feuer breitete sich am Samstag im Haus 1 (Wohn- und Verwaltungstrakt) des Altenheims aus. Drei Minuten nach Alarmauslösung war die Freiwillige Feuerwehr Schladen für den Erstschlag der Feuerbekämpfung vor Ort. Die zahlreichen Schaulustigen an der angrenzenden Hermann-Müller-Straße waren schnell beruhigt: Alles nur ein Probelauf, eingebettet in eine Großübung des Brandabschnitts West.
In drei Minuten einsatzbereit
"Eine hervorragende Ausrückzeit", lobte Samtgemeindebürgermeister Andreas Memmert die schnelle Ortswehr. Auch die Evakuierung der Heimbewohner aus dem Gebäude klappte. Unterstützt von sechs weiteren Wehren aus der Samtgemeinde Schladen, allesamt angefordert von Gemeindebrandmeister Wolfgang Hattwig, stellten rund 80 Brandbekämpfer auf dem Gelände des Altenheims zunächst die Erstversorgung sicher.
Doch damit nicht genug. Das "Drehbuch" sah durch Funkenflug ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude vor. Jörg Koglin, Brandabschnittsleiter West, forderte Verstärkung an. Die Bereitschaften in Bad Harzburg und Wolfenbüttel schickten innerhalb von 16 bis 18 Minuten zwei Drehleiter-Fahrzeuge mit einer Einsatzhöhe von 23 Metern. Von zwei Seiten bekämpften die Fahrzeuge den vorgegebenen Dachstuhlbrand in Haus 1.
"Wir möchten hier testen, wie lange es dauert, bis mit Drehleitern ein Rettungsweg gestellt ist", erklärte Kreisbrandmeister Karl-Heinz Schwieger. Insgesamt befanden sich während der Übung rund 200 Wehrmänner im Einsatz. Zwei Züge waren damit beschäftigt, die Wasserversorgung sicher zu stellen. Mit Hilfe einer Schlauchbrücke über die Schladener Nordumgehung wurde dem Kiesteich Wasser entnommen. Auf einer Länge von fast 1000 Metern verlegten die Brandbekämpfer Schläuche auf der Jahnstraße in Richtung Badeteich, um von dort Wasser zu entnehmen.
Probleme mit dem Funk
Die Schnelleinsatzgruppe des Wolfenbütteler DRK war mit 20 Helfern im Einsatz und kümmerte sich in der umfunktionierten Caféteria der Stiftung um die Verletzten. Das Schladener Rotkreuz war für die Darstellung der Verletzten verantwortlich.
Nach rund 90 Minuten war die Situation im Griff. Koglin meldete über Funk "Abmarschbereitschaft herstellen". Während der anschließenden Manöverkritik sagte der Abschnittsleiter: "Alles lief perfekt." Fast alles. Gemeindebrandmeister Hattwig monierte Funkprobleme. "Aber dafür sind solche Übungen ja auch da, um zu sehen, wo es hakt", sagte Koglin.
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