Ortsverein Wolfenbüttel e.V. im Kreisverband Wolfenbüttel e.V. Deutsches Rotes Kreuz
 
 Ambulante Pflege weiter ausbauen
 

WOLFENBÜTTEL. Veränderungen und Reformen bestimmen auch den Alltag des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. Anlässlich des Weltrotkreuztages am Samstag, mit dem jährlich dem Schweizer Gründer der Organisation, Henry Dunant, gedacht wird, informierte das DRK über die Zukunft des Rettungsdienstes und den Katastrophenschutz.

Die Gäste, zu denen unter anderem Vertreter der Politik, des Städtischen Klinikums und der Verwaltung zählten, erfuhren beispielsweise von den Überlegungen des Landes, das Niedersächsische Rettungsdienstgesetz zu ändern. "Geplant ist", erklärte der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, Andreas Ring, "Leitstellen und Rettungsdienstbereiche mehrerer Landkreise zusammenzufassen." Die Bereiche Wolfenbüttel, Goslar, Salzgitter und Helmstedt würden dann Braunschweig zugeordnet werden. Ein erster Entwurf der Pläne solle zum Ende des Jahres vorgelegt werden.

Braunschweiger Zeitung, 10.05.2004, Foto: U. Starke
Landrat Burkhard Drake (zweiter von rechts) übergab nicht nur das neue Fahrzeug an Hein Simmerling (rechts), sondern ehrte außerdem noch Heiko Salfeld (zweiter von links), Mike Herzberg (Mitte) und Thomas Brasse (dritter von rechts). Fahrer des neuen Krankentransportwagens wird unter anderem Heiner Schumacher (links) sein.
Größte Hilfsorganisation
Die größte Hilfsorganisation des Landkreises - mit 6700 Mitgliedern, 29 Ortsvereinen und zirka 750 ehrenamtlichen Helfern - bietet Zivildienstleistenden seit neun Monaten keine Stellen mehr an. Grund: "Die Ausbildungszeit von drei Monaten steht in keinem Verhältnis mehr zur Zivildienstzeit von 9 Monaten", sagte Ring. Ausgeglichen worden sei dies durch mehr Angebote für Interessenten an einem freiwilligen sozialen Jahr. Derzeit gebe es dafür 12 Stellen.

Der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Hein Simmerling, und Ring informierten außerdem über die geplante Verknüpfung von Sozialstation und Familienentlastendem Dienst. Auf diese Weise solle ein umfassendes Dienstleistungsangebot bereitgestellt werden. Der Vorteil, so Ring, sei ein möglichst langer Verbleib Pflegebedürftiger in den eigenen Wohnungen. Derzeit fehle es noch an seniorengerechtem Wohnraum. Diskutiert werden müsse vor allem über die Finanzierung. Fest stehe aber, dass das Wohnen und die Pflege in den eigenen vier Wänden finanziell günstiger sei als die stationäre Unterbringung.

Wohngruppen anbieten
Die Entwicklung gehe hin zu Wohngruppen. "Angesichts der demographischen Entwicklung der Bevölkerung wird dieses Thema die nächsten Jahre dominieren." Der ambulante Bereich müsse "intelligent" ausgebaut werden. Besonders wichtig sei die Vorsorge: "Gehandelt werden muss, bevor ein Pflegefall eintritt."

Am Rande der Veranstaltung zeichnete Landrat Burkhard Drake die Wolfenbütteler Helfer Heiko Salfeld, Thomas Brasse und Mike Herzberg mit der Niedersächischen Hochwassermedaille aus. Sie hatten 2002 beim Hochwasser in Lauenburg an der Elbe geholfen. Drake übergab außerdem einen Krankentransportwagen, den der Bund für den Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt hat. Hierin können vier Patienten gleichzeitig auf Tragen befördert werden.

Quelle: Braunschweiger Zeitung (Christine Pelz), 10.05.2004
Foto: U. Starke

Presse zurück zur Presseseite nach oben nach oben